Im Busuanga Archipel


Die Fahrt nannte sich “Expedition”, da lediglich das Ziel feststand. Die genaue Route wurde relativ spontan festgelegt, was von Wind und Strömungen abhing. Es gibt einige Möglichkeiten für Unterkünfte in der Inselwelt. In einigen Dörfern gibt es kleine Hütten für Touristen ebenso wie auf einigen einsamen Inseln.

Die Banka war größer als die, welche wir bisher gesehen hatten. Sie hatte zwei Decks, denn es gab einen großen Stauraum und eine Kombüse an Bord. Mit uns fuhren auch Jacks Familie, die immer wieder die Touren ihres Sohnes genießen, und ein paar andere Europäer und Australier. Uns fällt immer wieder auf, dass nur Westler unkomfortable abenteuerliche Reisen zu schätzen wissen.



Die Crew bestand natürlich ausnahmslos aus Filippinos, die von den Inseln stammten, an denen wir anlegten. Die folgenden Tage waren für eine Expedition ziemlich entspannt. Wir hatten Schnorchelausrüstung griffbereit an Deck, legten an einsamen Inseln an und hatten und einen enorm guten Koch, der aus Fisch und Früchten die herrlichsten Snacks und Gerichte zauberte, zum Beispiel Essen aus junger Kokos, frischem Blau- oder Gelbflossen Thunfisch, Jackfisch, Bananenherz, Papaya, Mango und Seegrassalat, wozu es Ingwertee gab. Und Bhmba war gerademal siebzehn Jahre alt.

Genau wie Rey, dem Schiffsjungen, der jeden schnell zum Lachen brachte. Romy, der Leiter der Fahrt, war schon gesetzteren Alters.

Zur Ausrüstung gehörten ebenfalls drei Kajaks. Wenn einem der Sinn danach stand auf der See zu paddeln konnte man das tun. Ansonsten dienten die Boote dazu Proviant an Land zu bringen. Sonst schwamm man einfach, denn das Wasser war immer warm. Allgemein waren wir ständig im Wasser, Sonne und Wind trockneten einen sofort.

Unser erster Halt war nicht weit von Coron entfernt. Eine vorgelagerte vulkanische Insel hatte einen See voll kristallklaren Brackwassers, also gemischtem Süß- und Salzwasser. Die Wände des Sees waren sehr steil, sodass man beim Schnorcheln das Gefühl hatte über einen Abgrund zur Abyss zu fliegen. Aufgrund eines legendären Barrakudas wurde der See ebenso benannt, allerdings wurde er ebenso häufig wie verlässlich gesichtet wie Nessie. Um die Insel herum gab es unglaublich herrliche Korallen, vor denen sich ebenso ein Abgrund erstreckte. Große Fächer und Schwämme, Seeigel, Oktopusse, Seegurken, Muränen, Rochen, Seeschlangen sowie viele bunte Fische bevölkerten die Korallenwelt. Wir sollten uns aber vor Steinfischen und Stachelrochen in Acht nehmen. Leider gab es auch viele Quallen, doch es stellte sich heraus, dass diese harmlos waren. Schmerzhafter dagegen war das Plankton, was ich nie für möglich gehalten hatte. Das Plankton hier enthielt viele winzige Quallen, deren mikroskopische Nesseln fiese Pusteln auf der Haut auslösten.




Die erste Nacht verbachten wir auf einer kleinen Insel, auf der es ein kleines Dorf gab. Wir erhielten eine kleine Überdachung. Besser kann man die winzige Konstruktion nicht nennen. Traditionell tranken wir bei Sonnenuntergang alle zusammen immer den „Jungle Juice“, ein Gemisch aus dem philippinischen Tanduay Rum, frischem Ananassaft und Calamansis. Letzteres sind winzige Limetten, die hier viel verwendet werden.

Es gab nicht viel Licht in der Nacht. Man konnte den großartigsten Sternenhimmel beobachten, den man sich vorstellen kann, und sich in der Dichte der Milchstraße verlieren.