Wir erreichten den Hafen von El Nido. Dieses kleine Städtchen ist ein großer Magnet für Backpacker und Individualreisende. Der Ort ist klein, aber ist schon auf Touristen eingestellt. Viele Fischer sind darauf umgestiegen die Besucher zu Tauchrevieren zu bringen oder durch die malerisch tropische Inselwelt zu steuern. Es gibt hier tausende von Inseln, große wie kleine. Es gibt Wracks und Korallen, zu denen man tauchen oder schnorcheln kann. Man kann aber auch das warme, türkisfarbene Wasser genießen, den Sand unter den Füßen und die tropischen Früchte.
Wir haben uns erstmal nur für eine Nacht eine Unterkunft besorgt und müssen feststellen, dass wir gerne länger bleiben wollten, aber nicht können. Das Zimmer war am nächsten Tag schon reserviert.
Die Inselwelt von Palawan ist die Region der Philippinen mit der größten Artenvielfalt, der größten Vegetation, den wenigsten Menschen und dem einzigen Vorkommen von Malaria.
Wir hatten uns prophylaktische Malariatabletten mitgenommen, die wir schon seit einer Woche nehmen mussten, um hier auf das Tropenfieber gewappnet zu sein. Nach der ersten Nacht in El Nido ging es mir gar nicht gut. Ich schwitzte in Strömen, war erschöpft und musste ständig irgendetwas aus meinem Körper loswerden. Spätestens am Nachmittag war ich davon überzeugt, dass ich Malaria habe, aber was sollte man tun? Die einzige Option gegen die Krankheit waren die Tabletten, die wir die ganze Zeit schon einnahmen.
Wir mussten uns außerdem eine neue Unterkunft suchen. Geschwächt kämpfte ich mich durch den Ort und fragte mich herum. Schließlich fanden wir etwas, dass nicht ganz so schön wie unsere vorige Unterkunft war – also nicht direkt am Strand – aber gut genug. Und siehe da, am nächsten Tag war ich schon wieder top fit.
Wir liehen uns zwei kleine Motorroller und fuhren damit über die Insel. Wir kamen durch das Gewusel der Stadt hinein in die Büsche und Dörfer. Direkt am Straßenrand wurden wir Zeuge von den berüchtigten Hahnenkämpfen. Dieser “Sport” ist die Lieblingsbeschäftigung der Filippinos. Die Hähne werden aufwendig herangezüchtet und trainiert. Für den Kampf bekommen sie Metallkrallen an die ohnehin schon scharfen Enden ihrer Zehen. Der Vogel, der den Kampf verliert, ist dann meistens auch tot. Bei dem Einsatz geht es bei den Besitzern und denen, die auf die Tiere wetten, um ganz schön viel Geld.
Die Straße voller Schlaglöcher löst sich bald in Schotter und Schlamm auf. Teilweise müssen wir auch durch Flüsse fahren, welche die Straße queren. Wir überqueren einmal die Insel von Westen nach Osten, bis wir den Blick auf die Inselwelt und den Ozean in Richtung der aufgehenden Sonne vor uns haben, bis wir uns dazu entschließen, wieder zurückzukehren.
In El Nido haben wir nochmal Gelegenheit für einen unglaublichen Sonnenuntergang am Strand.