Zurück zu Der Weg des Fischers
Der Weg ist das Ziel und wir haben keinen Ort, zu dem wir direkt wollen, außer Porto in einigen Tagen. Wir lassen uns durch tolle kleine Orte überraschen, die wir durchqueren und in denen wir für wenig Geld das beste Essen, den besten Wein, die besten Oliven und den besten Kaffee finden. Einer dieser Orte ist Alcacer do Sal.
Eine weiße Häuserfassade liegt an einem breiten Fluss, eine kleine Kirche trumpft über die Höhe der anderen Häuser. Es ist unendlich heiß und wir suchen uns ein kleines Restaurant am Fluss aus. Portionen in Portugal sind riesig. Man könnte denken, dass man in diesem sonnigen Land nur Kleinigkeiten isst und bei der günstigen Bestellung von Sardinen ein paar kleine Fischlein bekommt. Doch hier landen acht große Fische auf einer Platte plus Kartoffeln und Salat vor den immer größer werdenden Augen.
Keinen Spaß macht es in Portugal Autobahn zu fahren. Meist sind wir auf Landstraßen unterwegs, aber ab und zu sind wir gezwungen auch mal eine größere Strecke zurück zu legen, um rechtzeitig in Porto anzukommen trotz der Versuchung durch jedes einzelne schöne Dorf, jeden See, Wasserfall oder Berg.
Der Grund ist nicht der Verkehr. Es gibt auf Autobahnen keinen. Das liegt daran, dass alle wenigen Kilometer eine automatische Mautstation einen bis vier Euro vom Konto abzieht. Es schmerzt also im Geldbeutel sich so Zeit zu sparen.
Wir verlassen Alcacer do Sal und möchten am liebsten schwimmen gehen. Auf der Internetkarte sehe ich nicht weit von unserer Straße einen See und eine feine Linie, die dorthin führt. Der staubige Schotterweg belohnt uns mit einer großen gestauten Wasserfläche, von Wald umgeben und vollkommen einsam. Ich zögere nicht lange, ziehe blank und genieße das kühle Nass. Ebenfalls ist es ein Genuss im Schatten der Bäume im Gras zu liegen und dem Rauschen des Windes zuzuhören.
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