Tagebucheintrag
13. Juni 2013
Von unserer Besichtigungstour der nördlichen Destillerien der Highlands gelangen wir an den Klischee-Ort Schottlands schlechthin: Loch Ness.
Natürlich halten wir Ausschau nach dem schrecklichen Monster des Sees und überraschenderweise will es sich nicht blicken lassen. Wir halten sogar unsere Bananen ins Wasser, doch auch damit können wir Nessie nicht anlocken.
Da sich Loch Ness mit anderen Seen verbindet, die zusammen einen langen Kanal bilden, welche die Ost- und die Westküste Schottlands verbinden, ist es auch unwahrscheinlich, dass sich Nessie mit dem kleinen See begnügt haben soll, und ist sicher schon auf der Flucht vor Touristen und Zoologen weit in den Ozean geflohen.
Wir sind wieder spürbar zurück in der Zivilisation angelangt. Der Verkehr hat stark zugenommen. Gerade um Loch Ness herum begegnet uns sowohl starker Berufsverkehr, als auch ein hohes Aufkommen von Touristen, die auch mitten auf der Straße anhalten, um Fotos vom an sich sehr unspektakulären See zu machen.
Am südwestlichen Ende von Loch Ness liegt Fort Augustus. Der kleine Ort, der um ein im Zuge der Jakobiten-Aufstände errichtetes Fort heranwuchs, ist heute in erster Linie bekannt für seine fünfstufige Schleusenanlage. Sie ermöglicht Booten die Weiterfahrt auf dem Caledonian Canal nach Fort William.
Die nördlichste Stadt des Vereinigten Königreichs ist Inverness. Hier, wo sich heute der Neubau von Inverness Castle aus dem 19. Jahrhundert erhebt regierte König MacBeth. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb Inverness stets ein bedeutender Ort der schottischen Geschichte. So endete vor den Toren der Stadt mit der Schlacht von Culloden der Jakobitenaufstand von 1746.
Wir schlendern in der Abenddämmerung durch die Stadt und kehren ein im „Hootananny“. Der Pub platzt an diesem Abend aus allen Nähten und wir schaffen es gerade noch drei Sitzplätze plus Bier zu ergattern, bevor die Live-Musik beginnt.
Urquhart Caste thront am Rande von Loch Ness. Noch immer ranken sich wilde Spekulationen darum, was sich in den bis zu 230m tiefen Fluten verbirgt. Die Burgruine von Urquhart ist eine der größten Schottlands und aufgrund ihrer spektakulären Lage ein wahrer Touristenmagnet.
Schon seit fast 400 Jahren verfällt Urquhart, so dass die heutigen Trümmer nur ein vages Bild von der früheren Größe vermitteln. Wir haben noch nicht genug von Ruinen und besuchen als nächstes diejenigen von Fort George und Elgin. – Chris & Alex