Tagebucheintrag
17. Februar 2007
In einem Seitental der Berge, aus denen wir gerade kommen, findet man die Lehmfestung Aït-Benhaddou, in welcher Filme wie „Gladiator“ oder „Lawrance von Arabien“ gedreht wurden. Viele Szenerien hier werden als Filmkulissen gebraucht, daher hat sich in Ouarzazate ein großes Filmstudio etabliert, welches gleichzeitig auch die Haupteinnahmequelle des Ortes ist. Der letzte große Film, der hier gedreht worden ist, war „Babel“ mit Brad Pitt und Cate Blanchett.
Als wir die arme Busstation verlassen sehen wir zum ersten Mal Ouarzazate. Und schnell zeigt sich, dass das Stadtbild keine Erwähnung wert ist. Der Ort ist eine Geisterstadt, solange kein großer Film gedreht wird und zur Zeit finden nur kleine lokale Produktionen statt, wie ich später erfahre.
Das erste Gebäude von Ouarzazate, das wir sehen, ist direkt das Filmstudio, welches höchst kitschig aussieht. Von dem Filmgelände sieht man nicht allzu viel, aber am Eingang werden Besucher von zwei riesigen goldbemalten ägyptischen Statuen begrüßt.
Wir nächtigen zwar nicht in der Suite eines Stars, abends gehen wir jedoch in einen ihrer Nachtclubs.
Die Straßen sind breit und die Häuser hoch, doch es ist heiß und ein kleiner Sandsturm weht durch die Stadt, sodass man ständig Sand in den Augen und um Mund hat. Su, die beiden Amerikaner und ich gehen um die Blöcke herum und halten nach Hotels Ausschau.
In meinem Reiseführer sind leider nur teure Hotels aufgeführt und das Hotel aus Chads Lonely Planet finden wir nicht. Also probieren wir das erstbeste Hotel an der Straße aus, aber wir werden enttäuscht. Ein unmotivierter dicker Kerl führt uns herum, die Zimmer sind klein und es findet sich nur ein Bad ohne warmes Wasser auf der Etage. Die Amerikaner und wir sind uns einig darin abzulehnen.
Vom nächsten Hotel wird vom Lonely Planet abgeraten, doch daneben finden wir das Hotel, welches uns schon der junge Mann am Bus angeboten hatte und der uns nun freudestrahlend zur Rezeption geleitet. Der Mann dort begrüßt uns freundlich und führte uns herum. Die Zimmer von Hotel Baba sind groß, geräumig und haben Bad mit warmem Wasser. Und als Krönung kostet uns ein ganzes Zimmer pro Nacht nur 10€! Wir nahmen an und nutzen sofort unser Bad. Ich stürze aus der angenehmen Dusche, als ich Su plötzlich schreien höre. Ich eile zurück ins Zimmer und folge Susannes Zeigefinger zu dem großen schwarzen Etwas, das gerade mit hoher Geschwindigkeit unter dem Bett verschwindet. Unsere ersten Kakerlaken! Ein Pantoffel, ein lautes Knacken, dann sind wir wieder allein.
Mühsame Verhandlungen
Als ich an der Rezeption bin, um das Einschreibungsblatt auszufüllen, fragt mich der Portier, ob wir schon etwas vor hätten und ob wir uns anhören wollen, was ein Freund von ihm uns anbieten hat. Es gibt hier tolle Möglichkeiten und er habe einen Geländewagen für interessante Touren. Ich bin bereit mir das Angebot seines “Freundes” anzuhören und wir nutzen die Wartezeit für ein Mittagessen bei einem kleinen Lokal nebenan.
Erfrischt kommen wir wieder in die „Lobby“, wo Chad schon mit einem gut angezogenen und wohl genährten Marokkaner spricht. Wir setzen uns dazu und hören, dass Ali eine kleine Agentur und Geländewagen besitzt.
Nach einem kleinen Vorgeschmack bietet uns Ali an uns zu seiner Agentur zu nehmen und uns dort die detaillierten Vorschläge zu unterbreiten. Da wir sonst nichts zu tun haben und der Mann uns sympathisch schien sagen wir zu.
Chad ist ein lustiger Vogel und schafft es wunderbar, sein Gegenüber aus dem Konzept zu bringen. Im Gespräch stellt er immer witzige oder irre Fragen, zum Beispiel, ob Ali auch mit Brad Pitt schon Geschäfte gemacht hätte, wo Brad denn so geschlafen und gegessen hätte. So muss Ali bei seinen Vorschlägen dauernd wieder von vorne beginnen. Er schlägt uns verschiedene Routen vor, welche für ein, zwei und drei Tage, durch die Gorges, gewaltige Schluchten, oder in die Wüste nach Mhamid oder Merzouga führen. Wir wollen gerne etwas Längeres machen und eigentlich war mein Plan gewesen hier in Ouarzazate ein Auto zu mieten und damit das Drâa-Tal entlang eine große Runde nach Zagora, dann durch die Wüste an Tazzarine, Alnif und Rissani vorbei in die Dünen zur Oase von Merzouga zu fahren, von wo man aus mit dem Kamel in die Wüste kommt. Zurück würde man über Erfoud, Tinghir an den Gorges du Thodra und Dades vorbei zurück nach Ouarzazate kommen. Das wäre der Plan für eine Woche gewesen, die Amerikaner hätten auch Interesse – wenn sie denn genug Zeit gehabt hätten. Leider müssen sie drei Tage später schon von Casablanca nach Kairo fliegen. Und für Su und mich war es dann doch zu teuer so ein Auto zu mieten. Die Preise der Autovermietung sind hier höher als in Spanien!
Ali bietet die Tour, die ich im Kopf habe, auch für drei Tage an, jedoch selbst nach einigem Verhandeln immer noch für 300€ pro Person, was ich bei allem guten Willen leider nicht mehr zur Verfügung habe. Ein weiterer Vorschlag ist eine Tagestour nach Zagora und weiter in die Wüste bei Mhamid, was den Amerikanern und ihren Plänen eher zusagt. Wenn wir einen gemeinsamen Nenner finden würden wäre das natürlich für alle billiger. Doch wir zieren uns gezielt vor einer Übereinkunft, damit Ali uns seine Angebote durch weitere Preisnachlässe noch attraktiver machen kann. Als wir sehen, dass seine Schmerzgrenze erreicht ist, einigen wir uns auf eine Tour nach Mhamid, wo wir vier bei Berbern übernachten und eine Kameltour in die Dünen machen sollen, durch das Drâa-Tal nach Zagora am nächsten Tag über eine andere Route wieder zurückkehren sollen und Su und ich den dritten Tag alleine eine Tour in die Berge durch das Tal der Rosen und zu den Gorges machen werden.
Der Preis beträgt nun nach langem Verhandeln pro Person bei Su und mir nur 150€, das sind für drei Tage Jeep Tour inklusive aller Mahlzeiten und Übernachtungen nicht zu verachten. Außerdem lädt Ali uns zum Bier ein.
Zuerst bringt er uns jedoch zu einer Bank, wo wir uns das Geld für ihn holen. Dann schreib uns Ali die unterzeichnete Route auf als Quittung aus. Dann setzt er uns bei einem Lokal ab, damit wir etwas essen können und um uns später für sein Versprechen mit dem Bier einzusammeln.
Wir sind bei einem Italiener. Die kulinarische Vielfalt der Stadt ist natürlich auch auf die kulturelle Vielfalt der Filmcrews ausgerichtet und wir genießen es, ausnahmsweise nicht nur zwischen Tajine, Couscous und Bruchettes auswählen zu müssen. Chad und Becky sind plötzlich aber nicht mehr in der Laune auszugehen und entschuldigen sich Richtung Hotel. Also fahren Su und ich alleine mit Ali und einem seiner Freunde zu einem Nachtclub, der ordentlich orientalisches Flair und morgenländische Preise hat. Es gibt auch eine große Leinwand, auf der ein Spiel der Champions League übertragen wird. Sonst ist der Laden wie ein kleiner Palast mit Sitzmöglichkeiten und Shishas auf dem Boden eingerichtet. Die ausdruckslosen Bedienungen hätten jedoch aus jeder europäischen oder amerikanischen Bar stammen können.
Alle scheinen Ali zu kennen. Der sympathischer dicke Mann lacht viel. Er bezahlt vermutlich auch viele der Anwesenden. Es gibt hier sogar Bier von marokkanischen Brauereien. Ich frage ihn, wie es denn mit dem Koran beziehungsweise den islamischen Gesetzen des Landes vereinbar ist Alkohol zu trinken, das sei doch verboten. Seine Auslegung ist, dass Alkohol sei ja eigentlich erlaubt sei, solange man es nicht übertreibe. In Marokko sehe man die Regeln nicht ganz so streng.
Dann wechsle ich das Thema zum neuen König. Der junge Mohammed hat vor zehn Jahren seinen diktatorischen Vater abgelöst und eine vollkommen andere politische Richtung eingeschlagen. Er zeigt sich öffentlich gerne salopp mit offener Lederjacke, Sonnenbrille und Zigarre und auch bei offiziellen Anlässen nimmt er seine Frau mit, die nicht adlig, sondern eine bürgerliche Informatikstudentin ist. Dieser Mann war eine Revolution und setzte viel im sozialen Sektor vor allem bei der Gleichstellung der Frau in der Arbeit und im öffentlichen Leben durch. All dies habe ich im Reiseführer nachgelesen und Ali ist beeindruck von meinem Wissen und meinem Interesse für die Politik des Landes. Man sieht ihm den Stolz auf den jungen König an.
Bei Bier uns Nüssen unterhalten wir uns noch bis spät auf Englisch und auch Spanisch, das Ali etwas beherrscht, dann entschuldigen wir uns, da wir morgen ja um 8 Uhr aufbrechen wollen.
Mittwoch, 21. Februar OUARZAZATE
Die Geschäfte der Tuareg
Unsere drei Tage mit dem Geländewagen sind vorbei und wir müssen uns überlegen, wie es weitergehen soll. Zuallererst beschließen wir wir Ouarzazate weiter zu erkunden; immerhin haben wir von dem Ort noch so gut wie nichts gesehen und laut Reiseführer existieren hier doch noch zwei besichtigungswerte Kasbahs. Heute ist das Wetter auch wieder wunderschön, was mich mit dem Gedanken an den vergangenen Tag schon wieder wütend werden lässt.
Wir marschieren auf die Hauptstraße und ins Stadtinnere, bis wir in den Bereich kommen, wo die ganzen Basarläden sind, in welche uns die Besitzer wieder hineinlotsen wollen. Ein junger Bursche spricht Su an, erkundigt sich ihrer nach Herkunft uns dem Üblichen und schon sitzen wir wieder in einem „Antiquitäten“-Laden zwischen Teppichen, altem Berberschmuck und furchtbar süßem Pfefferminztee. Zuerst beginnt unser junger Gastgeber eine Trommel herauszuholen, um darauf zu spielen. Er erklärt uns stolz, dass er in einer Band ist. Dann springt er auf, entschuldigt sich kurz und kommt kurz darauf mit einem älteren Freund von nebenan zurück, der seltsame Ähnlichkeit mit Omar Sharif hat.
Sie legen zusammen los und trommeln und singen. Dann wird ein Kästchen mit Tuareg-Schmuck und natürlich eine große Anzahl Teppiche vorgeführt.
Susannes Gehirn ist bereits so gewaschen worden, dass sie langsam wirklich Ambitionen hat einen zu kaufen. Doch seltsamerweise sind diese Leute nicht sehr am Verhandeln interessiert und brechen die Feilscherei schon nach kurzer Zeit ab.
Ich habe ein Auge auf die Tuareg-Halsanhänger geworfen, die aus schwarzen Perlen und einem Sternenkompass aus Silber bestehen. Doch hierfür wollen die Leute nicht unter 150 Dirham gehen.
In einem anderen Laden jedoch gelingt es mir, einen Händler auf 70 Dirham und einen alten RP Radio Kugelschreiber, den ich in meiner Hosentasche finde, herunterzuhandeln. Su erwirbt sich ein paar schöne Ohrringe.
Wenig später werden wir schon wieder in ein kleines Geschäft hineinkomplimentiert, dessen Besitzer wirklich wie ein Tuareg gekleidet ist. Auch er hüllt sich in Geheimnis, zeigte uns einen Haufen Plunder und holt dann seine kleine Schatztruhe hervor. Su muss schon wieder die ganzen Ketten und Ohrringe ausprobieren und man erwartet natürlich wieder die übliche Überraschung von den Touristen, die so etwas noch nie gesehen haben. Wir lächeln höflich und erkundigen uns aus Höflichkeit nach den Preisen. Hier sind die Kosten nochmal dreißig Prozent höher angesetzt als in den Läden zuvor.
Das alte Ouarzazate
Wir gehen wieder weiter und kommen langsam in die Nähe der Kasbahs und der Medina, jedoch auch in den Bereich der Touristenbusse und -fänger. Ein Trupp Jugendlicher spricht uns an und bietet an uns herumzuführen und die Kasbahs und die Altstadt zu zeigen. Alleine würde man sich nur verirren. Einer lädt uns sogar zu sich nach Hause an, aber die Jungs sind so penetrant, dass ich leider sehr barsch werden muss, bis sie uns endlich zufrieden lassen. Aber nun haben wir keine Lust mehr uns in die Medina zu wagen, wo sie uns garantiert folgen werden.
Aber auch Verkäufer von Läden brüllen uns hier unhöflich an und fordern uns auf ihr Sortiment zu betrachten. Wir gehen schnell weiter und da es Mittag ist gehen wir zuerst an der Kasbah vorbei, um in einem kleinen Laden etwas zu essen. Danach betreten wir die Lehmfestung, wobei wir die uns abfangenden Führer höflich abweisen und das alte Gebäude auf eigene Faust erkunden. Es ist ein kleines Labyrinth und ähnelt einem Termitenbau mit all seinen verschachtelten Gängen, kleinen Räumen und Luftlöchern.
Danach gehen wir durch ein paar der nahen Läden, wo man uns wieder stolz mit Kopftüchern verbindet. Wir zeigen nicht, dass wir das mittlerweile schon selber können. Als Su verlauten lässt, dass sie interessiert an Decken ist, bringt uns der aufgeregte Händler einen Laden weiter. Der Mann dort wurde aber scheinbar nicht ganz darüber aufgeklärt, was wir suchen, und will uns schon wieder mit Turbanen beeindrucken. Darauf haben wir jetzt aber keine Lust mehr und winken ab.
Beeindruckt über diese anspruchsvollere Kundschaft holt er sofort sein Schatzkästchen heraus und erwartet nun endlich die gewünschte Reaktion. Doch wir sind immer noch zurückhaltend, was den armen Mann bald zur Verzweiflung bringt. Su pickt sich eine Kette heraus und beginnt darum zu feilschen, denn sie hat noch kaum Souvenirs gekauft und wahrscheinlich ist heute einer der letzten Gelegenheiten.
Sie feilscht ihn gut herunter, doch ab einem Punkt will er nicht mehr weitergehen. Nachdem ich auch noch einen langen Turban der qualitativ besseren Sorte darauf lege windet sich der Mann immer noch den Preis zu drücken, da er zweifellos sonst Kundschaft aus den Reisebussen gewohnt ist, die gar nicht erst nach dem Preis fragt. Irgendwann wird es mir zu bunt, ich verabschiede mich und ziehe Su mit aus dem Laden, wo uns schon der nächste Händler mit offenen Armen empfängt. Da höre ich den Mann von eben nach uns rufen. Er bittet uns wieder zu sich und überlässt uns den Schmuck und das Kopftuch für den von uns gewünschten Preis.
Nun setzen Su und ich uns zusammen, als die Sonne langsam dem Horizont entgegen geht, und beraten uns, was wir nun tun können. Es gibt noch die Möglichkeiten nach Rabat zu fahren, was bisher geplant war, oder Agadir oder Asilah. Nach der Geländetour ist aber mein Budget langsam erschöpft. Nach einiger Zeit beschließen wir, dass es das beste ist wirklich langsam den Weg nach Hause anzutreten. Wir werden morgen nach Marrakech zurück fahren und dort den Nachtzug nach Tanger nehmen.
21. – 22. Februar DIE RÜCKKEHR
Der Bus geht am folgenden Tag erst um 12 Uhr. Das lässt genug Zeit um länger zu schlafen, gemütlich frühstücken zu und einmal in ein nahes Internetcafé zu gehen. Als ich zurückkomme sitzt Su zusammen mit dem Portier und seiner Familie in der Lobby und isst mit Ihnen zusammen. Auch ich werde herzlich eingeladen und wundere mich erfreut, wie familiär wir plötzlich aufgenommen werden.
Die Busfahrt zurück ist eine Tortur. So viele Leute wollen mit dem Bus fahren, dass sich die Menschen in das Fahrzeug drängten und für Su und mich keine Chance besteht nebeneinander zu sitzen. Erst während der Fahrt probiere ich mein Glück und bitte Su’s Sitznachbarn pantomimisch mit mir den Platz zu tauschen, was er auch versteht.
Im Bus stinkt es entsetzlich nach ungewaschenen Körpern und der Geruch bessert sich nicht gerade dadurch, als sich bei den ersten Kurven einige alte Mütterchen mit deutlich hörbarem Schmatzen über Papiertüten beugen.
Die Dachklappe kann man aber immer nur kurz aufmachen, da es sonst den erwähnten Mütterchen zu kalt wird. Im Bus selbst herrschen dafür feucht stinkende 40 Grad.
Eine Bodenklappe ist kaputt und lässt ein Loch in den Motorraum frei; mein Sitz ist so schief, dass ich halb im Flur sitze und bei jedem Aufsetzer mit Lehne und Gleichgewicht kämpfen muss.
Am Anfang des Gebirges kommt uns ein langer Tross aus militärischen Fahrzeugen entgegen. Ab 1000 Metern Höhe liegt schon dicker Schnee; im Gegensatz zur Hinfahrt sind nun alle Berge weiß. Doch das Wetter ist gut und bei der Überquerung des Passes gibt es keine Probleme.
Zurück nach Europa
Endlich, nach Verzögerung und fünf Stunden Qualen, kommen wir in Marrakesch an und danken dem Universum für die kühle, kohlendioxidschwere Stadtluft.
Wir gehen die Straßen entlang zu Fuß bis zum Bahnhof, unterbrochen von einem kleinen Aufenthalt zur Stärkung des Körpers.
Im Zug ergattern wir ein Abteil, in dem wir uns genüsslich auf den Sitzen ausstrecken und einschlafen. Dann werden wir plötzlich aufgeschreckt durch eine marokkanische Kleinfamilie aus Vater, Mutter, zwei Töchtern und einem quengelnden Bengel, die sich in unserem Abteil häuslich einrichten und von uns nicht die geringste Notiz oder Rücksicht nehmen.
Unausgeschlafen kommen wir am nächsten Tag endlich in Tanger an, wo wir einen Taxifahrer klein handeln, der uns genauso übers Ohr hauen will, wie es der Taxifahrer bei unserer Ankunft getan hat.
Hier geben wir nicht nach, sondern handeln vorher einen Preis aus, den der Fahrer nach der Fahrt ganz plötzlich auf jeden von uns zuschreiben will. Doch daraus wird nichts.
Am Hafen überschütteten uns die Leute mit Fährangeboten, aber wir hören auf keinen der Leute, sondern wählen uns selber eins der Büros aus. Doch die Preise zurück nach Spanien sind teurer als hierher.
Auf der Fahrt haben wir das besondere Glück Delfine zu sehen, die das Schiff eine Weile begleiten und munter hinter uns her springen. Su ist außer sich vor Glück, denn sie hat noch nie Delfine gesehen.
Wieder in Spanien zu sein ist so schön wie nie. Die Leute fahren plötzlich wieder „normal“, es gibt saubere Lokale, in denen Stierkampfbilder hängen, und feste Preise. Man muss endlich nicht mehr um alles feilschen. Die Reise in den Orient war zweifellos unvergesslich; im Unterschied zu Marokko ist jedes Land Europas zuhause!